Herbstgenuss in Hülle und Fülle

Wortwörtlich: wie konservieren sich herbstliche Köstlichkeiten am besten, damit man sich davon in der kalten Jahreszeit noch gönnen kann? Diesen September habe ich im Unterengadin auf einer Wildkräuter-Wanderung viel Neues gelernt. Mit meinem Mann habe ich verschiedenste Beeren, Pilze und Kräuter gesammelt und sie haltbar gemacht. Aber auch unser Gemüsegarten hat uns diesen Sommer und Herbst deutlich mehr Ertrag beschert, so dass ich immer noch Blüten, Kräuter und Salat holen kann und im Keller Kürbisse auf ihre Verwertung warten.

Aus Hagebutten habe ich zum ersten Mal selber Konfitüre gemacht. Ja, es ist aufwändig, aber es lohnt sich! Wenn du die Gläser dann noch schön beschriftest, ist das ein besonders geschätztes Mitbringsel. Aus Sanddorn haben wir gesunden Saft gewonnen, Berberitzenbeeren sind im Sablésteig gelandet und die Vogelbeeren und Pilze haben wir schonend getrocknet.

Heute war wieder Einmachtag. Einerseits landete ein Teil des grossen Kürbis zusammen mit Äpfeln und Zimt in einer Pfanne. Das Rezept dazu stammt aus dem Migros-Magazin. Und die wunderschönen Quitten der Nachbarn habe ich nach dem Rezept meiner Grossmutter zu Konfitüre gekocht. Ich verwende seit Jahren immer wieder die gleichen alten Konfitüregläser in ganz verschiedenen Grössen. Die Gläser befreie ich von Plastik- und Papieretiketten mittels Einweichen oder mit dem Chromstahlknäuel. Damit lassen sich auch die alten Permanent-Beschriftungen ganz schnell unter dem Wasserhahn abreiben. Bevor ich die siedend heisse Konfitüre mit Hilfe eines Trichters in die Gläser fülle, werden diese im Lavabo im kochenden Wasser sterilisiert. Den Deckel legst du am besten auch gleich ins Wasser. Dann die Gläser auf ein sauberes Tuch stellen und fast randvoll füllen. Sofort verschliessen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Die Gläser wieder drehen und auf einem Holzbrett oder Untersatz abkühlen lassen.

Damit es trotz unterschiedlicher Gläser einheitlich aussieht, bemale ich die Blechdeckel mit schwarzer Wandtafelfarbe. Die haftet ganz gut, es braucht weder eine Grundierung noch löse ich alte Papieretiketten ab, ich streiche einfach mit einem Pinsel ruckzuck über die farbigen Deckel. Sobald sie trocken sind, kann ich mit weissen UniPosca-Markern (PC-1M) die Konfitüren belettern. Kleiner Tipp: lege dir eine Tissue-Box oder ein, zwei Bücher neben das Glas, damit du deinen Arm auf der gleichen Höhe wie der Konfitürendeckel zum Schreiben abstützen kannst. Übung macht die Meisterin!  Und sollte etwas misslingen, einfach schnell mit der schwarzen Farbe übermalen und nochmals neu beschriften.

Viel Freude und e Guete!

 

Und hier noch das Rezept für Quitten-Konfitüre von meinem Grossmueti

1,5 kg Quitten
1 kg Zucker
1 TL Zitronensäure
Wasser

Quitten mit einem feuchten Tuch abwischen, so dass der pelzige Belag entfernt wird.

Mit Sparschäler Früchte rundum schälen. Schale in die Pfanne geben. Geschälte Quitten mit einem grossem Gemüsemesser vierteln, dann achteln. Die harten, hölzigen Kerngehäuse und Fliegen mit Schnitzer herausschneiden. Alles vom Kerngehäuse ebenfalls zur Schale in die kleinere Pfanne geben. Diesen Inhalt mit Wasser bedecken und aufkochen. Deckel drauf und bei mittlerer Hitze weiter köcheln lassen. Dadurch gewinnen wir das Pektin, welches vor allem in der Schale und im Kerngehäuse steckt. Pektin ist dafür zuständig, dass die Konfitüre super geliert.

Die Quittenstücke in kleine Schnitzchen schneiden und in einer weiten Pfanne sammeln. Am besten nochmals wägen, wieviel die Quittenschnitze wiegen. Dann gleich viel Zucker beigeben. Sobald die Schalen und Kerngehäuse etwa 40 Min ausgekocht sind, kann man diese Flüssigkeit in die Pfanne mit den Fruchtschnitzchen und dem Zucker sieben und das Ganze aufkochen. Bei mittlerer Hitze mindestens 3/4 Std bis 1 Stunde einkochen. Ich püriere diese Konfitüre manchmal noch mit dem Stabmixer, allerdings nicht, bis es völlig eine homogene Masse ist. Es darf noch sichtbare Fruchtstückli haben. Aber das ist Geschmackssache, man kann die Konfi auch schön gleichmässig pürieren.