Erfrischender Durstlöscher

Sommer, Sonne! Was für eine Wonne! Ich tanke richtiggehend Energie, wenn die Tage hell, warm und sonnig sind. Funktionierst du auch besser, wenn dein Sonnentank gefüllt ist?

Wichtig aber ist, an heissen Tagen genügend zu trinken. Was gibt es da Erfrischenderes als ein Glas kaltes Wasser? Ein Glas Holunderblüten-Ingwer-Sirup, würde ich sagen! Mit oder ohne Sprudel, aber mit ein paar Eiswürfeln und einem Zweiglein Minze ein echter Hingucker!

Wie ich meinen Lieblings-Sommerdrink selber herstelle, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag. Der Sirup schmeckt ähnlich wie GingerAle, wenn dir das ein Begriff ist. Probieren geht über Studieren. Momentan findest du an Waldrändern oder in Gärten überall die weisse Blütenpracht des schwarzen Holunders. Nichts wie los mit sammeln! Am besten, du schneidest an einem sonnigen Morgen oder Mittag die duftenden, offenen Blütendolden ab. Hier das Rezept:

HOLUNDERBLÜTEN-INGWER-SIRUP

Ergibt gut 3 Liter Sirup, Zubereitung dauert 2 bis 3 Tage

  • 16-20 Dolden frische Holunderblüten, etwas ausgeschüttelt und ohne viel Stiel
  • 2 Liter Wasser
  • 1 Bio Zitrone
  • 1 Bio Limette
  • 40 g Zitronensäure
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 1kg weisser Kristallzucker
  • 1kg brauner Rohrohrzucker (du kannst auch nur weissen Zucker nehmen)
  • Kochend heiss ausgespülte Glasflaschen

Die ausgeschüttelten Dolden mit den Blüten nach unten in eine grosse Schüssel legen. Wasser darüber giessen und die Zitrone und Limette in Scheiben beifügen. Die Hälfte des Ingwer in dünne Scheiben schneiden und ebenfalls ins Wasser geben. Ich lasse diese Zutaten dann mit einem Küchentuch zugedeckt bei Zimmertemperatur 24 bis 32 Stunden ziehen. Sollte es wärmer als 22 Grad sein, würde ich die Schüssel in den Keller stellen.

Nach ein bis höchstens zwei Tagen siebe ich alles in eine sehr grosse Pfanne ab. Den Zucker einrühren und das Ganze aufkochen. Die restlichen Ingwerscheiben fein schneiden, in die Sirupmischung geben und aufkochen. Wer gerne einen sehr intensiven, scharfen Ingwergeschmack möchte, kann mit Twinings Zitronen-Ingwer Teebeutel noch einen extra Boost Ingwerkraft dazu geben. Oder kocht die Ingwerscheiben entsprechend länger aus. Nun gebe ich noch die 40g Zitronensäure dazu. Gut umrühren.

Die sauberen Sirupflaschen fülle ich mit kochendem Wasser; so sind sie steril. Bevor ich den Sirup über einen Trichter in die kochend heiss ausgespülten Flaschen fülle, fische ich die Ingwerscheiben (und allenfalls Teebeutel) raus.

Die abgekühlten Sirupflaschen lassen sich mit weissen Posca- oder Molotow-Acrylstiften wasserfest beschriften. Den Sirup im Keller oder nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren. Wetten, der wird nicht alt?!

Prost und viel Spass beim Einkochen!

Susanne

Handlettering meets Aquarell

Die omnipräsenten Brushpens eignen sich nicht nur zum Schreiben der modernen Kalligrafie, wie „Brushlettern“ auch genannt wird. Man kann sie auch wie Aquarellfarben aus dem Kasten einsetzen.

Die wasserlöslichen Pigmente der Stifte tupfe ich auf eine Plastikfläche (z.B. auf ein klares Sichtmäppchen) und verdünne sie anschliessend mit Wasser. Dazu benutze ich einen normalen Aquarellpinsel, ein Sprühfläschchen oder den Wassertankpinsel von Pentel (Aquash). Es geht darum, die Wasserfarben etwas vermischbarer zu machen. Dazu braucht es ein paar Tropfen Wasser. Für einen effektvollen Hintergrund eines Letterings lege ich nun ein Aquarellpapier auf das Mäppchen. Glatte oder zu dünne Papiere wellen bei dieser Nasstechnik und sind nicht geeignet. Ich drehe das Ganze sorgfältig, so dass ich verfolgen kann, was mit den Farben nun passiert.  Mit Reibung, Drehung und mehrmaligem Lösen und wieder Aufsetzen des Plastiks spiele ich mit den entstandenen Strukturen. Ich kann dann auch später noch Farbspritzer über diese bunte Fläche hinzugefügen, wenn alles getrocknet ist.

Nun ist er ready, mein Lettering-Hintergrund! Jetzt entwerfe ich mein Wort oder Satz, Buchstabe für Buchstabe. Mit harten Bleistift können Hilfslinien oder Schriften mit wenig Druck vorgezeichnet werden.

Gerne zeige ich dir in einem Kurs weitere Aquarelltechniken mit Brushpens und Co! Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt!

Mein Atelier!

„Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein grosser Schritt für mich!“ (Frei und etwas abgewandelt nach Neil Armstrong, als er vor bald 50 Jahren als erster Mensch den Mond betrat ….)

Am 16. Februar machte ich einen grossen Schritt und durfte mein eigenes Atelier und zugleich meine neuen Kursräume am Höheweg 2 in Münchenbuchsee eröffnen. Zahlreiche liebe Gäste kamen zu diesem Fest und liessen sich bei Kaffee und Kuchen die neuen Räumlichkeiten zeigen. Vielen Dank allen für ihren Besuch, ihr Interesse und auch die mitgebrachten Geschenke.

Über das neue Atelier freut sich auch meine Familie ganz besonders. Sie haben die berechtigte Hoffnung, dass unser Esstisch im Wohnzimmer nicht mehr dauernd von meinem Material vollgestellt und belagert ist. Mein Mann darf nun auch wieder öfter Gäste einladen, ohne dies eine Woche vorher bei der Aufräumequipe (bei mir) anmelden zu müssen. Ich selber werde auch profitieren, indem ich Arbeit und Freizeit bzw. Hausarbeit besser voneinander trennen kann. Und last but not least: Durch den eigenen Kursraum werde ich auch weniger Kisten von A nach B und wieder zurück schleppen müssen. Alles in allem: eine gesunde Sache so ein eigenes Atelier!

Hier ein paar Bilder vom Atelier und vom Eröffnungsfest:

Pentel Get-Together

Als Kreativ-Partnerin von Pentel Schweiz wurde ich zum ersten Mal zu einem Meeting mit anderen kreativen Köpfen aus dem ganzen Land eingeladen. Was für eine Ehre! In der modernen HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich) hiess uns das ganze Pentel-Team mit Kaffee, Gipfeli und Schokolade willkommen. Anschliessend begrüsste uns der japanische CEO von Pentel Schweiz auf Deutsch und Englisch.

Wir hörten die Geschichte der Firma Pentel mit ihren einzigartigen Erfindungen von Druckbleistift, Ballpen und Brushpens. Neuheiten wurden uns vorgestellt und zum Testen gleich päckchenweise geschenkt! Als Profis in Sachen Lettern und Schreiben mit den unterschiedlichsten Schreibwaren hatten wir die Möglichkeit, Feedback zu ihren Produkten zu geben. Aber auch der Austausch untereinander war wertvoll und inspirierend. Jede Kreativpartnerin (-wen wunderts, es waren ausschliesslich Frauen anwesend-) brachte ein oder mehrere Werke als Dankeschön für Pentel mit. Beim delikaten Lunch nutzten viele die Gelegenheit, Visitenkarten auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Anstelle von  Konkurrenz war eher ein interessiertes und ermutigendes Miteinander zu spüren. Wir alle leben unsere Leidenschaft im kreativen Gestalten von Schriften und geben diese gerne weiter.

Die Reise mit dem Zug nach Zürich hat sich für mich mehrfach gelohnt! Pentel Bruspens (Sign Pen/Artist, Aquash Wasserpinsel und Gummis, Druckbleistifte usw.) und Marker werden in Zukunft in meinem Kurs-Sortiment anzutreffen, auszuprobieren und zu kaufen sein.

Hast du Lust aufs Schreiben bekommen?

Ich bin dann mal offline …

Zugegeben, ich bin nur noch sehr selten mehr als sechs Stunden offline. Und wenn, dann meistens in der Zeit zwischen 0 und 8 Uhr…Dann stecke ich unter der Bettdecke und mein Handy an der Steckdose!

In der IKEA habe ich ein unscheinbares Holzbrettchen entdeckt, das sich  fürs Handy-Timeout super eignet. Der Handyhalter lässt sich ruck-zuck zu einem trendigen Accessoire umgestalten: schwarz bemalt und weiss belettert gibt das doch ein tolles Geschenk in letzter Minute! Mit einem passenden Spruch motivierst du vielleicht sogar die beschenkte Person, ihr Handy mal etwas länger am Ladekabel zu lassen und sich einen ganz besonderen Offline-Moment zu gönnen. Viel Spass beim Nachahmen!

In diesem Sinn wünsche ich dir erholsame und frohe Weihnachten!

Steine in Szene setzen

Wenn ich an Bergbäche komme, zieht es mich schon fast automatisch zu den „Chempen“. Da ist eine unbändige Lust, ein paar schöne Exemplare auszusuchen und sie dann möglichst effektvoll aufeinander zu stellen. Dazu braucht es Geduld und etwas Übung, mehr nicht! Die Schwerkraft kann man sozusagen austricksen, wenn der Schwerpunkt der Steine ausbalanciert wird und genau in der Senkrechten liegt. Dann kann der Stein ja nicht kippen! Klar, ein Windstoss oder Gewitterregen reicht manchmal aus, und die Stein-Stele zerfällt in ihre Einzelteile. Alles ist vergänglich….

Immer wieder bin ich fasziniert, wie bunt eigentlich die verschiedenen Gesteinsarten sind, wenn man sie in aller Ruhe und aus der Nähe betrachtet. Von Weitem würde man sagen, da liegen alles graue Steine! Aber wenn du sie sorgfältig vergleichst, sie nebeneinander legst, oder eben aufeinander stellst, dann fallen dir auf einmal die vielen Grün-, Rosa- und Brauntöne auf. Und schon kommt mir die Idee, einen „Regenbogen“ aus farbigen Steinen zu legen. Lass dich von der vielfältigen Schöpfung inspirieren! Es tut so gut. Es soll ja sogar teure Workshops geben für gestresste Manager, die beim Steine ausbalancieren wieder einmal runterfahren wollen. Solche Kurse würde ich also auch gerne anbieten… 😉!

Eindrücke ausdrücken

Drei Tage durfte ich mich bei Tine Klein, einer europaweit bekannten deutschen Künstlerin, bei Boesner in Aarberg weiterbilden im Thema „Zeichnen mit Kopf und Herz“. Ihre farbenfrohen Reiseskizzen haben mich berührt und meine Sehnsucht nach selbstgemalten Aquarellen wieder geweckt. Kaum war der Zeichnungskurs beendet, reiste ich mit Mann und Malutensilien ins wunderschöne Unterengadin. Eine Woche Zeit für Wanderungen, Landart und fürs Zeichnen! Welch ein Privileg.

Am Ufer vom Inn in Sur En packte ich am zweiten Tag mein Skizzenbuch aus und legte los, nachdem ich zuvor mit Landart heruntergefahren bin. Das stellst du dir am besten so vor: ein paar grosse Steine sammeln und diese möglichst spektakulär zu einem Steinmannli aufeinanderstellen und ausbalancieren. Dazu dem Flussgeplätscher und Vogelgezwitscher lauschen… einfach herrlich. Und das alles bei spätsommerlichen Temperaturen, stahlblauem Himmel ohne ein Wölkchen, im Hintergrund die Wälder, die sich langsam aber sicher den Herbstpulli überziehen.

Am unvergesslich blauen „Lagh da Saoseo“ im Puschlav malte ich dann meine nächsten zwei Bilder. So eindrücklich die Landschaft, so ausdruckstark die festgehaltenen Motive. Kontraste, Gerüche, die Stille… alles prägt sich ein. Für mich ein Ort, den ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde. Vielleicht auch dank dem Prozess des genau Hinschauens und Wiedergebens. Vergleichbar mit dem heutigen „click and share on instagram“, nur viieeeel langsamer ….

DO’s and DON’Ts for Beginners

Kurz und bündig die zwölf Tipps, die du beim Einstieg in dein neues Hobby Handlettering beachten solltest. Sechs einfache Hinweise, die dich vor Anfängerfehlern bewahren sollen. Und sechs erprobte Starthilfen.

Einfach Links anklicken, ausdrucken und loslegen!

Was da nicht steht: Der Einstieg mit einem Kursbesuch (z.B. bei Handherzwerk 😊) oder erste Übungsabende zuhause mit einem guten Handletteringbuch sind auch empfehlenswert.

MACHEN IST WIE WOLLEN, nur KRASSER!

In diesem Sinn: alles Gute und vielleicht auf bald?

Kreative Grüsse,
Susanne

Ein Lächeln von Ali

Es ist Samstag, kurz vor Ladenschluss. Auf dem Kundenstopper vor dem Laden klebt ein liebloser Computerausdruck in einem Plastikmäppli mit dem Hinweis „OFFEN“. Diesen Anblick erträgt mein Handlettering-Herz nicht mehr!
Nach einem skeptischen Blick und mehrmaliger Nachfrage, ob ich ihm wirklich das Schild gratis neu beschriften wolle, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Ali, der Geschäftsführer des türkischen Lebensmittelladens in Münchenbuchsee, weiss nicht, wie ihm geschieht. Ich versichere ihm, dass ich mein Bestes versuchen werde, seinen Kundenstopper etwas „ahmächeliger“ umzugestalten. Er meint erst mal, ich solle am Montag um 11 Uhr wieder kommen. Dann könne ich die Tafel ja mitnehmen. Abgemacht! Montags punkt 11 Uhr hole ich das sperrige Plastikteil ab und verlade es in meinen Kofferraum. Ali meint noch, ich solle dann gross genug schreiben…

Wegen eingebrannten Klebestreifen-Resten wird die Wandtafelgrundierung nicht perfekt. Aber allemal schöner als die zerkratzte Fläche, die sich mir beim Ablösen der spröden Plastikmäppli offenbart. Auch der bunte Schriftzug der Bierwerbung oben an der Tafel muss verschwinden. Grosszügig übermale ich die beiden Seiten mit dem Wandtafellack. Meine zwei Bleistiftvorlagen zoomt mein lieber Mann kurzerhand auf 400%, so dass ich die Entwürfe nur noch puzzlemässig auf die frisch grundierte Tafel übertragen muss. Mit Acrylfarbe, Marker und Pinsel male ich mein wetterfestes Lettering auf den Kundenstopper.

Am Dienstagmorgen um 07.30 Uhr überbringe ich Ali mein Handherzwerk. Er freut sich sehr, bedankt sich und lädt mich auf einen Drink ein. Mit einem türkischen Ayran (Joghurt-Wassergetränk) stosse ich mit ihm auf sein Geschäft an.

Mut tut gut…- so viel weiss ich jetzt.

Durstlöscher

Diesen Sommer wächst und blüht meine Goldmelisse wie nie zuvor! Die auch als Indianernessel bekannte Pflanze hat sogar ähnliche Heilwirkungen wie Thymian. Der leuchtend orange Sirup ist mit Mineralwasser und Eiswürfeln ein erfrischender Durstlöscher und auch als Beigabe in einem Fruchtsalat oder in einer Sommerbowle sehr fein.  Also her mit dem Sirup-Rezept!

Täglich pflücke ich die leuchtend roten, offenen Blütenblätter jeder einzelnen Melisse-Blüte, so dass die Pflanze ständig neue und noch grössere Blütenkronen hervorbringt. Diese Blütenblätter lege ich auf dem Dörrexgitter aus, man kann sie aber auch auf Haushaltspapier zum Trocknen auslegen. Wenn ich zwei Handvoll getrocknete Blütenblätter (ca. 6-8g) beisammen habe, kann es mit der Sirupproduktion losgehen. Theoretisch könnte man den Sirup auch aus frischen Blütenblättern (40g) machen. Aber oft hat man nicht auf Anhieb eine so grosse Menge zur Verfügung. Ausserdem brauchst du für den Sirup: 2 kg Zucker, 40 g Zitronensäure, eine Bio-Limette oder Zitrone und 2 Liter kochendes Wasser. Drei bis fünf saubere, kochend heiss ausgespülte Glasflaschen am Tag des Abfüllens (ca. 3,2 Liter insgesamt).

ZUBEREITUNG:

Das kochende Wasser mit dem Zucker mischen, rühren und über die Goldmelissenblütenblätter giessen. Ich mache das in einer grossen Plastik-oder Chromstahlschüssel. Das Gefäss sollte 24h in einem Kühlschrank Platz finden. Die Zitronensäure und die in Scheiben geschnittene Bio-Limette oder Bio-Zitrone beigeben, gut umrühren. Sobald der Sirup nicht mehr so heiss ist, stellt man ihn für 24 Std. zum Durchziehen in den Kühlschrank. Am nächsten Tag wird der Sirup durch ein grosses Sieb gegossen und die klare Flüssigkeit ohne Blüten und Zitronenscheiben nochmals aufgekocht, dann in die heissen, sauberen Flaschen abgefüllt. Sofort verschliessen.

Sobald abgekühlt, beschriften und sofort probieren! Prost!