Neue Wohnung – alter Brauch

Brauchst du ein passendes Geschenk zu einer Einladung in ein neues Heim? Dann möchte ich dich mit einem alten Brauch bekanntmachen.

Wer von euch freut sich nicht auch über ein selbstgebackenes Brot? Dieses Gastgeschenk, kombiniert mit Salz, hat aber noch einen tieferen, symbolischen Charakter:

Brot und Salz ist weniger ein praktisches Geschenk für die neue Wohnung, als ein Segen und ein Glückwunsch. Brot und Salz gehören zu den Grundnahrungsmitteln schlechthin. Das Brot symbolisiert das „täglich Brot“ und das Salz gehörte in früheren Kulturkreisen zu den kostbarsten Besitztümern eines Haushalts. Beides auch im Sinne von Geschenken des Himmels, Gott versorgt. In der Bibel heisst es über das Brot: „Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Joh 6,35). Und der Vers „Ihr seid das Salz der Erde […]“ (Mat 5,13) bezieht sich auf das Alte Testament, wo der Ausdruck „Salzbund“ als Symbol der Beständigkeit verwendet wird.

Hier nun meine Idee, wie ihr diese zwei Sachen mit wenig Aufwand zu einem Augen- und Gaumenschmaus als Geschenk verpacken könnt.

Ein Brot aus 500g Ruchmehl backen (brauchst du ein Rezept?), in etwas Seidenpapier gewickelt und mit Bast fixiert. Wenn du dein Brot vor dem Backen mit Mehl bestäubst und danach einschneidest, bekommt dein Laib einen ganz eigenen, handgemachten Look. Ich habe einen Apfelteiler genommen, so dass sich eine Art Sonnenkranz abzeichnet.

Für das Salz ein kleines Einmachglas mit Bügelverschluss oder Weckglas mit Meersalz füllen. Auch da habe ich Bast drum gewickelt und einen Bierdeckel (es kann auch eine Etikette sein) mit dem Segensspruch “ BROT & SALZ, Gott erhalt’s“ belettern. Fertig ist dein segensreiches Mitbringsel!

Die liebe Technik!

Nun hängt er da, der Flat Screen in meinem Atelier! Ebenso ist über ein WLAN das Internet verfügbar und es steht ein VISUALIZER auf meinem Arbeitstisch. Ich um ein paar graue Haare reicher und mein Konto um ein paar Fränkli ärmer…! 😉 – Aber die Investition hat sich auf alle Fälle gelohnt!

Modernste Technik sorgt jetzt dafür, dass ihr bequem von eurem Platz aus sehen könnt, was ich vorne vorzeige. Buchstaben verblenden, Aquarellhintergründe gestalten, Schmuckelemente oder Blümchen malen, Brushlettern… im Grell-Pastellkurs kommt das alles zum Zug. Die ersten 7 Kursbesucherinnen haben sich letzten Mittwoch begeistern und mit dem Brushpen-Virus anstecken lassen.

Der Visualizer ist eine Kamera, mit der ich nun selber Lettering-Tutorials aufzeichnen kann. Über das WLAN und den Bildschirm kann ich aber auch beliebige Videos abspielen, neue Inspirationen ins Atelier holen oder mal einen BibleArtJournaling-Abend mit Tipps und Tricks aus der ganzen weiten Welt bereichern. Unendlich viele Möglichkeiten also!

Bis bald im Handherzwerk,

Kreative Grüsse von Susanne

P.S. ich weiss … meine Kurse sind im Moment fast restlos ausgebucht. Aber noch bevor ich in die Herbstferien fahre, werde ich neue Kursdaten suchen und auf meiner Website publizieren, versprochen!

 

Nichts für Tüpflischiisser …

Schon mal was von Bullet Journaling gehört? Das ist die neuste Art, sein Leben mit einem Buch voller Tüpfli und bunten Stiften zu organisieren. Und ein Haufen kreativer Leute (es waren alles Frauen!!!) haben sich letzten Samstag deswegen in Bern an der ersten SWISSplannerCON getroffen. Es ging aber um mehr als nur ums Bullet Journaling. Es war eine Konferenz für kreative und clevere Köpfe, die sich für alles Mögliche von Hand Gestaltete begeistern: eben Bullet Journaling, oder Art Journaling, aber auch Handlettering, Zentangle oder Sketch Notes sind einige Begriffe. Rechte und linke Hirnhälfte in vollem Einsatz…😉!

Als Kreativpartnerin von Pentel, dem Diamantsponsor des Anlasses, präsentierte ich live 20 Minuten Brushpens und Pointliner vor einem sehr interessierten Publikum. Eine Herausforderung, die mich viel Mut gekostet hat. Aber einmal mehr habe ich erfahren, dass es sich lohnt, sich immer mal wieder neuen Aufgaben zu stellen.

Der anschliessende Vortrag der Berner Künstlerin Regula Stucki über ihre umwerfende Mixed-Media-Kunst hat mich völlig begeistert. Diese Inspiration werde ich in meinen Bible-Art-Journaling-Abenden einfliessen lassen. Ein feines Mittagessen im Hotel Kreuz, Büchertische, Test-Tische für neues Kreativmaterial, verschiedenste spannende Workshops und eine prall gefüllte Goody-Bag rundeten den ganzen Anlass ab. Ich denke, alle Besucherinnen gingen innerlich und äusserlich voll bepackt mit neuen Ideen nach Hause.

Erfrischender Durstlöscher

Sommer, Sonne! Was für eine Wonne! Ich tanke richtiggehend Energie, wenn die Tage hell, warm und sonnig sind. Funktionierst du auch besser, wenn dein Sonnentank gefüllt ist?

Wichtig aber ist, an heissen Tagen genügend zu trinken. Was gibt es da Erfrischenderes als ein Glas kaltes Wasser? Ein Glas Holunderblüten-Ingwer-Sirup, würde ich sagen! Mit oder ohne Sprudel, aber mit ein paar Eiswürfeln und einem Zweiglein Minze ein echter Hingucker!

Wie ich meinen Lieblings-Sommerdrink selber herstelle, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag. Der Sirup schmeckt ähnlich wie GingerAle, wenn dir das ein Begriff ist. Probieren geht über Studieren. Momentan findest du an Waldrändern oder in Gärten überall die weisse Blütenpracht des schwarzen Holunders. Nichts wie los mit sammeln! Am besten, du schneidest an einem sonnigen Morgen oder Mittag die duftenden, offenen Blütendolden ab. Hier das Rezept:

HOLUNDERBLÜTEN-INGWER-SIRUP

Ergibt gut 3 Liter Sirup, Zubereitung dauert 2 bis 3 Tage

  • 16-20 Dolden frische Holunderblüten, etwas ausgeschüttelt und ohne viel Stiel
  • 2 Liter Wasser
  • 1 Bio Zitrone
  • 1 Bio Limette
  • 40 g Zitronensäure
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 1kg weisser Kristallzucker
  • 1kg brauner Rohrohrzucker (du kannst auch nur weissen Zucker nehmen)
  • Kochend heiss ausgespülte Glasflaschen

Die ausgeschüttelten Dolden mit den Blüten nach unten in eine grosse Schüssel legen. Wasser darüber giessen und die Zitrone und Limette in Scheiben beifügen. Die Hälfte des Ingwer in dünne Scheiben schneiden und ebenfalls ins Wasser geben. Ich lasse diese Zutaten dann mit einem Küchentuch zugedeckt bei Zimmertemperatur 24 bis 32 Stunden ziehen. Sollte es wärmer als 22 Grad sein, würde ich die Schüssel in den Keller stellen.

Nach ein bis höchstens zwei Tagen siebe ich alles in eine sehr grosse Pfanne ab. Den Zucker einrühren und das Ganze aufkochen. Die restlichen Ingwerscheiben fein schneiden, in die Sirupmischung geben und aufkochen. Wer gerne einen sehr intensiven, scharfen Ingwergeschmack möchte, kann mit Twinings Zitronen-Ingwer Teebeutel noch einen extra Boost Ingwerkraft dazu geben. Oder kocht die Ingwerscheiben entsprechend länger aus. Nun gebe ich noch die 40g Zitronensäure dazu. Gut umrühren.

Die sauberen Sirupflaschen fülle ich mit kochendem Wasser; so sind sie steril. Bevor ich den Sirup über einen Trichter in die kochend heiss ausgespülten Flaschen fülle, fische ich die Ingwerscheiben (und allenfalls Teebeutel) raus.

Die abgekühlten Sirupflaschen lassen sich mit weissen Posca- oder Molotow-Acrylstiften wasserfest beschriften. Den Sirup im Keller oder nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren. Wetten, der wird nicht alt?!

Prost und viel Spass beim Einkochen!

Susanne

Handlettering meets Aquarell

Die omnipräsenten Brushpens eignen sich nicht nur zum Schreiben der modernen Kalligrafie, wie „Brushlettern“ auch genannt wird. Man kann sie auch wie Aquarellfarben aus dem Kasten einsetzen.

Die wasserlöslichen Pigmente der Stifte tupfe ich auf eine Plastikfläche (z.B. auf ein klares Sichtmäppchen) und verdünne sie anschliessend mit Wasser. Dazu benutze ich einen normalen Aquarellpinsel, ein Sprühfläschchen oder den Wassertankpinsel von Pentel (Aquash). Es geht darum, die Wasserfarben etwas vermischbarer zu machen. Dazu braucht es ein paar Tropfen Wasser. Für einen effektvollen Hintergrund eines Letterings lege ich nun ein Aquarellpapier auf das Mäppchen. Glatte oder zu dünne Papiere wellen bei dieser Nasstechnik und sind nicht geeignet. Ich drehe das Ganze sorgfältig, so dass ich verfolgen kann, was mit den Farben nun passiert.  Mit Reibung, Drehung und mehrmaligem Lösen und wieder Aufsetzen des Plastiks spiele ich mit den entstandenen Strukturen. Ich kann dann auch später noch Farbspritzer über diese bunte Fläche hinzugefügen, wenn alles getrocknet ist.

Nun ist er ready, mein Lettering-Hintergrund! Jetzt entwerfe ich mein Wort oder Satz, Buchstabe für Buchstabe. Mit harten Bleistift können Hilfslinien oder Schriften mit wenig Druck vorgezeichnet werden.

Gerne zeige ich dir in einem Kurs weitere Aquarelltechniken mit Brushpens und Co! Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt!

Mein Atelier!

„Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein grosser Schritt für mich!“ (Frei und etwas abgewandelt nach Neil Armstrong, als er vor bald 50 Jahren als erster Mensch den Mond betrat ….)

Am 16. Februar machte ich einen grossen Schritt und durfte mein eigenes Atelier und zugleich meine neuen Kursräume am Höheweg 2 in Münchenbuchsee eröffnen. Zahlreiche liebe Gäste kamen zu diesem Fest und liessen sich bei Kaffee und Kuchen die neuen Räumlichkeiten zeigen. Vielen Dank allen für ihren Besuch, ihr Interesse und auch die mitgebrachten Geschenke.

Über das neue Atelier freut sich auch meine Familie ganz besonders. Sie haben die berechtigte Hoffnung, dass unser Esstisch im Wohnzimmer nicht mehr dauernd von meinem Material vollgestellt und belagert ist. Mein Mann darf nun auch wieder öfter Gäste einladen, ohne dies eine Woche vorher bei der Aufräumequipe (bei mir) anmelden zu müssen. Ich selber werde auch profitieren, indem ich Arbeit und Freizeit bzw. Hausarbeit besser voneinander trennen kann. Und last but not least: Durch den eigenen Kursraum werde ich auch weniger Kisten von A nach B und wieder zurück schleppen müssen. Alles in allem: eine gesunde Sache so ein eigenes Atelier!

Hier ein paar Bilder vom Atelier und vom Eröffnungsfest:

Pentel Get-Together

Als Kreativ-Partnerin von Pentel Schweiz wurde ich zum ersten Mal zu einem Meeting mit anderen kreativen Köpfen aus dem ganzen Land eingeladen. Was für eine Ehre! In der modernen HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich) hiess uns das ganze Pentel-Team mit Kaffee, Gipfeli und Schokolade willkommen. Anschliessend begrüsste uns der japanische CEO von Pentel Schweiz auf Deutsch und Englisch.

Wir hörten die Geschichte der Firma Pentel mit ihren einzigartigen Erfindungen von Druckbleistift, Ballpen und Brushpens. Neuheiten wurden uns vorgestellt und zum Testen gleich päckchenweise geschenkt! Als Profis in Sachen Lettern und Schreiben mit den unterschiedlichsten Schreibwaren hatten wir die Möglichkeit, Feedback zu ihren Produkten zu geben. Aber auch der Austausch untereinander war wertvoll und inspirierend. Jede Kreativpartnerin (-wen wunderts, es waren ausschliesslich Frauen anwesend-) brachte ein oder mehrere Werke als Dankeschön für Pentel mit. Beim delikaten Lunch nutzten viele die Gelegenheit, Visitenkarten auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Anstelle von  Konkurrenz war eher ein interessiertes und ermutigendes Miteinander zu spüren. Wir alle leben unsere Leidenschaft im kreativen Gestalten von Schriften und geben diese gerne weiter.

Die Reise mit dem Zug nach Zürich hat sich für mich mehrfach gelohnt! Pentel Bruspens (Sign Pen/Artist, Aquash Wasserpinsel und Gummis, Druckbleistifte usw.) und Marker werden in Zukunft in meinem Kurs-Sortiment anzutreffen, auszuprobieren und zu kaufen sein.

Hast du Lust aufs Schreiben bekommen?

Ich bin dann mal offline …

Zugegeben, ich bin nur noch sehr selten mehr als sechs Stunden offline. Und wenn, dann meistens in der Zeit zwischen 0 und 8 Uhr…Dann stecke ich unter der Bettdecke und mein Handy an der Steckdose!

In der IKEA habe ich ein unscheinbares Holzbrettchen entdeckt, das sich  fürs Handy-Timeout super eignet. Der Handyhalter lässt sich ruck-zuck zu einem trendigen Accessoire umgestalten: schwarz bemalt und weiss belettert gibt das doch ein tolles Geschenk in letzter Minute! Mit einem passenden Spruch motivierst du vielleicht sogar die beschenkte Person, ihr Handy mal etwas länger am Ladekabel zu lassen und sich einen ganz besonderen Offline-Moment zu gönnen. Viel Spass beim Nachahmen!

In diesem Sinn wünsche ich dir erholsame und frohe Weihnachten!

Steine in Szene setzen

Wenn ich an Bergbäche komme, zieht es mich schon fast automatisch zu den „Chempen“. Da ist eine unbändige Lust, ein paar schöne Exemplare auszusuchen und sie dann möglichst effektvoll aufeinander zu stellen. Dazu braucht es Geduld und etwas Übung, mehr nicht! Die Schwerkraft kann man sozusagen austricksen, wenn der Schwerpunkt der Steine ausbalanciert wird und genau in der Senkrechten liegt. Dann kann der Stein ja nicht kippen! Klar, ein Windstoss oder Gewitterregen reicht manchmal aus, und die Stein-Stele zerfällt in ihre Einzelteile. Alles ist vergänglich….

Immer wieder bin ich fasziniert, wie bunt eigentlich die verschiedenen Gesteinsarten sind, wenn man sie in aller Ruhe und aus der Nähe betrachtet. Von Weitem würde man sagen, da liegen alles graue Steine! Aber wenn du sie sorgfältig vergleichst, sie nebeneinander legst, oder eben aufeinander stellst, dann fallen dir auf einmal die vielen Grün-, Rosa- und Brauntöne auf. Und schon kommt mir die Idee, einen „Regenbogen“ aus farbigen Steinen zu legen. Lass dich von der vielfältigen Schöpfung inspirieren! Es tut so gut. Es soll ja sogar teure Workshops geben für gestresste Manager, die beim Steine ausbalancieren wieder einmal runterfahren wollen. Solche Kurse würde ich also auch gerne anbieten… 😉!

Eindrücke ausdrücken

Drei Tage durfte ich mich bei Tine Klein, einer europaweit bekannten deutschen Künstlerin, bei Boesner in Aarberg weiterbilden im Thema „Zeichnen mit Kopf und Herz“. Ihre farbenfrohen Reiseskizzen haben mich berührt und meine Sehnsucht nach selbstgemalten Aquarellen wieder geweckt. Kaum war der Zeichnungskurs beendet, reiste ich mit Mann und Malutensilien ins wunderschöne Unterengadin. Eine Woche Zeit für Wanderungen, Landart und fürs Zeichnen! Welch ein Privileg.

Am Ufer vom Inn in Sur En packte ich am zweiten Tag mein Skizzenbuch aus und legte los, nachdem ich zuvor mit Landart heruntergefahren bin. Das stellst du dir am besten so vor: ein paar grosse Steine sammeln und diese möglichst spektakulär zu einem Steinmannli aufeinanderstellen und ausbalancieren. Dazu dem Flussgeplätscher und Vogelgezwitscher lauschen… einfach herrlich. Und das alles bei spätsommerlichen Temperaturen, stahlblauem Himmel ohne ein Wölkchen, im Hintergrund die Wälder, die sich langsam aber sicher den Herbstpulli überziehen.

Am unvergesslich blauen „Lagh da Saoseo“ im Puschlav malte ich dann meine nächsten zwei Bilder. So eindrücklich die Landschaft, so ausdruckstark die festgehaltenen Motive. Kontraste, Gerüche, die Stille… alles prägt sich ein. Für mich ein Ort, den ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde. Vielleicht auch dank dem Prozess des genau Hinschauens und Wiedergebens. Vergleichbar mit dem heutigen „click and share on instagram“, nur viieeeel langsamer ….